SchuleEins

Kulturaustausch mit China Teil 2

ACHTUNG! Aus aktuellem Anlass eine Entwarnung: Unser Besuch aus China kam vor Ausbruch des Coronaviruses nach Berlin. Die Autonomie Guangxi ist weit von Wuhan, wo das Virus seinen Ursprung hat, entfernt. Derzeit sind keine Fälle aus der Stadt Nanning bekannt. Allen am Austausch beteiligten Personen geht es gut.

Macht die Tore auf – lasst das Leben rein! Das bedeutet für uns auch, andere einzuladen und ihnen die Möglichkeit geben, mit einem fremden Blick aus dem eigenen Fenster auf die Welt zu schauen.

Hier nun die Fortsetzung zu unserem ersten Teil unseres deutsch-chinesischen Abenteuers:

Donnerstag, 16.01. 

Inzwischen war das Eis zwischen unseren beiden Schulen endgültig gebrochen. In zwei Tagen beginnt das Jahr der Ratte nach dem chinesischen Zyklus. Das wird traditionsgemäß mit einem Neujahrfest gefeiert. Und passend zum Austausch wird auch die SchuleEins daran beteiligt sein.

Eine lustige Choreographie wurde mit chinesischer Disziplin erarbeitet. 
Ganz anders dann am frühen Abend: Gemeinsam mit den Gastfamilien besuchten wir, wie immer mit unserem großen schwarzen Reisebus, die Max Schmeling Halle. Anlass: Ein Volleyball-Bundesligaspiel der BR Volleys (dem Berliner Gastgeber) gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen. Bevor es losging, bekamen wir von einem BR-Vereinsvertreter im Pressezentrum eine exklusive Einführung zum Volleyball auf deutsch und chinesisch und das Teammaskottchen Charley widmete uns ganz besonders viel Zeit.

Eine bombastische Stimmung herrschte dann in der Halle. Auch wenn das Spiel länger dauerte, als wir gerechnet haben, sodass einige von uns schon vor Spielende die Heimreise antreten mussten (schließlich war am nächsten Tag noch Schule…), siegten die Gastgeber souverän mit 5:3. Ab da waren wir alle BR-Volley Fans!


Freitag, 17.01.

Der Vormittag stand unter dem Motto Feinschliff und letzte Proben für den großen Auftritt am Samstag. Danach ging es ins Plenum der Jahrgänge 5 – 8. Das Plenum ist ein zentrales Organ in der SchuleEins. Hier stellen die SchülerInnen, nach Jahrgangsgruppe eingeteilt, ihre eigene Veranstaltungen vor und berichten über alles das, was sie im Schulleben und an der Welt interessiert. Natürlich waren diesmal unsere Gäste das Hauptthema! Die Gastgeschwister stellten sich nun der gesamten Schülerschaft gegenseitig vor – natürlich wieder zweisprachig, worin alle inzwischen echte Profis waren. Dann wurden die Resultate der Trickfilm- und Nachrichtenkurse vom Dienstag gezeigt, bevor es auch schon weiter ging.

Nach dem Mittagessen hieß es: Ab in den Bus, denn das nächste Highlight wartete schon! Bis unser neues Schulgebäude fertig ist, haben wir derzeit nicht genügend Fachräume um einen qualifizierten naturwissenschaftlichen Unterricht durchzuführen. Dafür können wir ins Gläserne Labor des Klinikums Buch ausweichen, um dort auf höchstem wissenschaftlichen Niveau und bestem Equipment zu lernen und zu forschen. Natürlich hat das auch unsere Gäste interessiert und so statteten sie dem Labor einen Besuch ab. Dort gab es eine eigens konzipierte Unterrichtsstunde zum Thema “Blut”! Es wurde die eigene Blutgruppe bestimmt, mit einem Mikroskop gearbeitet und verschiedene Tierherzen seziert. Wie aufregend! Das Ergebnis der Blutgruppenbestimmung wurde auf einer Trägerplatte kunstvoll aufgearbeitet und den SchülerInnen zur Erinnerung mitgegeben.

Samstag, 18.01.

Am Samstag konnten sich alle nach dem Ausschlafen mutig in die letzte Runde begeben. Die Generalprobe vor dem großen Auftritt am Abend stand an. Der Verein K.A.E.D. e.V. organisierte in der Ernst-Reuter-Halle in Reinickendorf das chinesische Neujahrsfest, an dem die SchuleEins gemeinsam mit ihren GastschülerInnen mitfeierte. Hier konnten alle zeigen, was in nur zehn Tagen bezauberndes für die Bühne und den Zuschauern entstanden ist. Ob es der Chor (deutsch-chinesisch) mit dem “Wetterkanon” oder auch ein chinesisches Volkslied, welches Max (7b) gemeinsam mit einigen chinesischen SchülerInnen einstudierte, war – jeder Beitrag wurde liebevoll und harmonisch vorgetragen. Nicht zu vergessen unsere Pandabären. Ja, Pandabären. Pandas können tanzen. Man braucht nur das passende Lied und schon setzen sie sich gekonnt in Bewegung. Die tänzerisch inszenierte  “KungFu Panda” Darbietung, war eines der vielen faszinierenden Elemente auf der Bühne. Vom Kostüm bis zum Gesang, alles wurde mit viel Hingabe eines jeden einzelnen mit vollem Stolz vorgetragen. Ein Hoch auf das Jahr der Ratte!


Sonntag, 19.01.

“Der frühe Vogel fängt den Wurm” hieß es am Abreisetag, denn die stand für die erste Gruppe schon um 6.00 Uhr morgens an! Ach, wie schnell die Zeit vergeht! Selbst in “nur” zehn Tagen kann man sich begeistern für etwas was völlig neu, unbekannt und unerwartet ist. Wer hätte am Anfang gedacht, dass nach zehn Tagen Tränen fließen werden und sich Gastkinder und Gastgeberfamilien in den Armen liegen würden – aber genau dazu kam es. Vielleicht, weil ein JedeR spürte, dass hier etwas Schönes und Wichtiges passiert ist, und hoffentlich ein Fenster aufging und eine Brücke geschlagen wurde, die man nun pflegen muss. Wir hoffen sehr, dass bestehende Kontakte gepflegt werden und ein Wiedersehen in naher Zukunft stattfinden kann. Wir danken allen, die zum Gelingen dieses bereichernden Erlebnisses beigetragen haben!

Bericht in Unterstützung durch Michaela Mielentz